Der rote Faden

Nachtrag zum Shinkiryu Aiki Budo Lehrgang am 27. und 28.06. in München

von Alex Frederiksen

 

Am 27. und 28. Juni war das Aikido Dojo München Gastgeber eines Aiki Budo Lehrgangs mit Daishiro Nakajima. Geübt wurde die drei Budodisziplinen Aikido, Daitoryu Aiki Jujutsu, Itto den Shinki Toho Kenjuts und ergänzend Meditation.

 

Warum drei Budodisziplinen und dazu Meditation?

Wohin liegt der roten Faden zwischen Aikido, Daitoryu Aiki Jujutsu, Itto den Shinki Toho Kenjutsu und Meditation?

 

Eine Antwort auf diese Fragen gab uns Daishiro Nakajima Sensei an diesem Wochenende.

 

Er hat uns mitgeteilt, dass die vier Fächer oder Disziplinen ein eigenes Gefühl und Nutzung von Ki (Lebensenergie, Absicht, Liebe,...) haben.

 

Shinki Toho zum Beispiel gibt uns ein sehr konzentrierter und fokussierter Geist, übt klare Linien und Benimmregeln und hat ein Gefühl von Durchdringbarkeit.

 

Daitoryu hat ein Gefühl von gesammeltem Ki und nutzt sehr direkte, zackige und vertikale Bewegungen. Die Nutzung einer Leere hinter aufgebauter Spannung.

 

Aikido hat ein Gefühl von ausweichenden und geführten Bewegungen und Kreisen. Eine durchgehende Verbindung.

 

Wenn wir uns mit allen drei Disziplinen beschäftigen, haben wir einen Vergleich und die Möglichkeit ein tieferes Verständnis und ein tieferer Erfahrung vom Herz des Budo zu bekommen, unsere Sicht wird breiter, inklusiver, aber es braucht noch etwas, dass sie zusammenbinden kann.

 

Eine vierte Disziplin -  Meditation. Sie ist, wie Sensei uns gesagt hat, „das Herzstück des Shinki Ryu“. Wenn wir meditieren, versuchen wir in der Stille und dabei in Kontakt mit unserem Ursein und unserer innerern Kraft zu kommen. Deswegen sollen wir ehrlich und konzentriert sein. Jedes Mal, wenn wir unser Ursein und innere Kraft berühren, werden wir stärker, weil wir innerhalb der Stille (Mu – das Nichts) Kraft, Belastbarkeit und Spannkraft entdecken können.

 

Wenn wir nur die physikalische Techniken von den vier vorgenannten Disziplinen üben, haben wir nur unterschiedliche und unabhängige Disziplinen. Vier unterschiedliche und unabhängige Sichten. Genauso wie wenn wir uns nur mit einer Disziplin beschäftigen.

 

Der rote Faden jedoch liegt tiefer in unserem Training und bietet uns diese Möglichkeit mit unserem Urgrund und Ursein in Kontakt zu kommen an und immer tiefer hinein zu gehen, sodass unsere innere Kraft ausstrahlt. Dann können wir die Früchte unserer Arbeit einbringen.

 

Die innere Kraft ermöglicht uns ein tieferer Anwendung der physikalischen Techniken und Prinzipien, und in diesem Sinne, die Techniken und Disziplinen ermöglichen uns unsere innere Kraft zu entwickeln, die vier Disziplinen komplementieren einander und unser Leben.

 

Während Keiko (Training) haben wir oft kurzzeitige Ziele, z.B. eine Bewegung zu üben oder eine Verbindung wahrzunehmen, aber daneben sollen wir immer diesen roten Faden im Gedächtnis behalten.

 

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