Zum Wohl-Sein

Turbulente Zeiten? Nichts ist im AUM? Zuviel Hummeln für´s Sitzen?

Versuchs mal mit einer Tasse Tee.

Manchmal reicht auch das Zusehen...

Paulo Coelho hat einmal geschrieben: "Man ertrinkt nicht, weil man unter Wasser taucht, sondern weil man unter Wasser bleibt."

In diesem Sinne "Kanpai" und bis heute Abend im Training.

LG   Stefan

 

PS: Danke Hiltrud für diesen Link

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Kommentare: 4
  • #1

    Thomas (Dienstag, 13 Juni 2017 08:00)

    Vielen Dank dafür.. Ich mag das Ritual der Teezeremonie, die Präzision und Ruhe die es ausstrahlen kann. Zum Video selbst: Das ist natürlich höchst subjektiv, aber mir sind zuviele Schnitte im Video, dadurch geht (für mich) etwas die Ruhe und der Zauber der Zeremonie verloren. Für mich eines der schönsten und entspannendsten Videos einer Teezeremonie ist das hier: https://www.youtube.com/watch?v=7EcrbUc3iYs

    Wer die Teezeremonie daheim üben/erleben möchte, dem empfehle ich dieses sehr gute Video: https://www.youtube.com/watch?v=7uxTp5VuTMI

  • #2

    Hiltrud (Donnerstag, 15 Juni 2017 00:40)

    Hallo Thomas,
    Vielen Dank für Deinen Kommentar.
    Vor einiger Zeit, hatte ich eine schöne Teezeremonie im Netz angeschaut. Leider hatte ich sie nicht mehr gefunden. - Da ich den Eindruck hatte, dass lange Videos nicht so angeschaut werden (vielleicht auch kurze nicht, da kaum Kommentare kommen? ) - hatte ich mich auf dieses kurze Video beschränkt. Ich fand es für die Kürze gar nicht so schlecht. - Aber Du hast recht, dass einige Schnitte darin sind.
    Bisher konnte ich mir die Videos, die Du als Link angegeben hast, noch nicht anschauen. - Freue mich aber schon darauf, wenn ich mehr Zeit habe. Wollte Dir nur vorab "ein ich habe Dich gelesen" da lassen . Wenn ich die Videos angeschaut habe, melde ich mich wieder.

    Liebe Grüße
    Hiltrud

  • #3

    Hiltrud (Sonntag, 25 Juni 2017 07:29)

    Hallo Thomas,

    inzwischen habe ich Deine Videos angeschaut. - Danke für Deine Empfehlung!
    Beim ersten Video finde ich die Naturaufnahmen sehr eindrücklich. Bei einer Teezeremonie führt normaler Weise der Gastgeber seine Gäste zuerst durch den Garten, was die erste Stufe der Erleuchtung bedeuten soll (Abstreifen des Alltags) Das kann ich mir bei so einem Garten wunderbar vorstellen.
    Es folgen noch weitere Rituale der Teezeremonie, die in diesem kurzen Video ebenso wenig wie bei meinem vorgestellten Video gezeigt werden.
    Was aber gut in "Deinem" Film rauskommt, ist das stimmungsvolle Ambiente in diesem Fall bei Kerzenschein, so wie die Stille und die Achtsamkeit, die im Allgemeinen dabei herrscht.
    Um aber die Details in der Nähe anzuschauen, fand ich den ersten Film von mir besser,
    oder aber Deinen zweiten Link, in dem ganz vereinfacht der Ablauf der Teezeremonie für Zuhause dargestellt wird. -
    Mich interessierte dabei besonders, was als Wesentlicher Ablauf für Zuhause raus kristallisiert wurde:
    Zur Erklärung: Es gibt Anhänger des Chadôs, die die Übersetzung des Chadôs als "Teezeremonie" oder "Tee-ritual" als Fehlübersetzung bezeichnen .
    In der japanischen Teezeremonie/Chadô geht es nicht um das Vollziehen einer Zeremonie oder eines Rituals, sondern um einen Lebensweg- eine gesamte (Lebens-) Einstellung.
    Ob diese Einstellung im zweiten Film (Teezeremonie für Zuhause) raus kommt weiß ich nicht.
    Dazu muss man wissen, und das finde ich das Schwierige, aber zugleich auch das Interessante, dass alles was die Japaner in der Teezeremonie tun eine tiefere Bedeutung und eine Symbolik hat, was für mich auch in den Detailaufnahmen so gut sichtbar wird.
    In Japan gibt es im Garten eines Teehauses den Wartebereich, in dem die Gäste vom Gastgeber mit heißem Wasser begrüßt werden, das dann später zum Teetrinken verwendet wird.
    Anschließend gehen die Gäste zurück auf den Gartenpfad, wo eine Wartebank, das 待合い (Machiai), oft ein offener Pavillon, steht.

    Während die Gäste im Machiai sitzen, füllt der Hausherr frisches Wasser in ein steinernes Wasserbassin und legt eine Schöpfkelle bereit. Wortlos verschwindet er dann im Teeraum. Die Gäste reinigen sich nun mit dem frischen Wasser Mund und Hände. Symbolisch waschen sie damit alles Üble, was sie getan oder gesagt haben, ab.

  • #4

    Hiltrud (Sonntag, 25 Juni 2017 07:35)

    Fortsetzung des vorigen Kommentars:
    Sen no Rikyū legte für den Chadô/Sadō vier Prinzipien fest:
    Wa (Harmonie), Kei (Respekt), Sei (Reinheit) und Jaku (Stille).

    Dazu die Erklärung der Prinzipien: (entnommen aus Wikipedia-Jap.Teezeremonie)
    Sie macht ein bischen diese Lebenseinstellung deutlich:

    和 (Wa) bedeutet Harmonie. Während der Chanoyu (Übersetzung: heißes Wasser für Tee) herrscht ein harmonisches Gefühl zwischen Gast und Gastgeber. Die angerichteten Speisen und verwendeten Teeutensilien sind harmonisch aufeinander abgestimmt, der wechselnde Rhythmus der Jahreszeiten und die Empfindung des Menschen mit sich und der Natur durchdringen den Teeweg. Diese Harmonie führt zu einem Einklang mit der Natur und dem Verständnis der Vergänglichkeit allen Seins.
    敬 (Kei) heißt Hochachtung, Ehrfurcht und Respekt zwischen den Menschen und allen Dingen, das aus einem natürlichen Dankbarkeitsgefühl heraus entsteht. Respekt gilt nicht nur den Menschen, sondern auch der sorgfältigen Handhabung der Teegeräte. Rücksichtnahme der Gäste untereinander und die Gastfreundlichkeit des Gastgebers erleichtern auch Laien den Zugang zum Sadō.
    清 (Sei) meint die Reinheit, Sauberkeit und Ordnung der Dinge und des Herzens. Bevor die Gäste den Teeraum betreten, reinigt der Teemeister die Teeutensilien – wobei seine Aufmerksamkeit ausschließlich dem Akt des Reinigens gilt – und gleichzeitig sein Herz und seinen Geist. Die Gäste waschen sich vor dem Chanoyu die Hände und spülen den Mund an einem niedrigen Steinwasserbecken, das sich vor dem Teehaus befindet, um sich vom „Staub des Alltags“ zu befreien.
    寂 (Jaku) bedeutet Stille. Hierbei ist aber nicht nur das Fehlen äußerer Geräusche gemeint, sondern die innere Einkehr und deren Ausstrahlung in die Gemeinschaft. Achtsamkeit und Gelassenheit entstehen durch die kontinuierliche Ausübung von Wa, Kei und Sei.

    Teehäuser kamen zuerst in der Sengoku-Zeit auf.
    Teehäuser wurden meist von Mönchen, Daimyō , Samurai und Händlern gebaut, die die Teezeremonie praktizierten. Sie suchten Einfachheit und Ruhe, was mit den Werten des Zen übereinstimmte.
    (Die Daimyō waren vor allem Mitglieder des Schwertadels , Bezeichnung für einen besonderen Samuraistand)

    Wer also sich in Japaner und deren Lebensweise einfühlen möchte, kommt an der Teezeremonie nicht vorbei.
    Da wir im Aikido der Tradition der Samurai folgen und zudem, wie erwähnt, die Samurai`s in der Vergangenheit für den Bau der Teehäuser verantwortlich waren, finde ich, gehört es dazu, sich auch damit einmal zu befassen.
    Mir persönlich gefällt die Teezeremonie und die Einstellung der Japaner . Sie übt auf mich einen ganz eigenen Zauber aus.

    Danke Thomas, Dein Beitrag hat mich inspiriert.

    Liebe Grüße
    Hiltrud