Nachtrag zum Aikido Herbst Gasshuku

Wir waren ein nur kleiner aber feiner Haufen, die zusammen am 18. und 19.11.,  ein lehrreiches, aber auch

sehr anstrengendes Wochenende verbrachten.

 

Als Einstieg starteten wir jeden Tag mit einer Zen Meditation, um im Hier und Jetzt anzukommen.

Zu Beginn und zum Ende jeder der vier 2 1/2h Einheiten machten wir eine Reihe von Atem, Bewegungs und

Lautübungen, welche von O Sensei, in größerem Umfang, täglich morgens und Abends jeweils eine Stunde geübt wurden.

Diese Übungen dienen zur Reinigung von Körper und Geist, sowie zur stärkung des Ki.

Zum ersten mal in meiner noch kurzen Budo Laufbahn konnte ich spühren wie sich etwas in

meinem Hara regt. Ich konnte es noch nicht zuordnen und auch kann ich es nicht beschreiben,

doch es passierte etwas in und mit mir.

 

In der ersten Einheit am Samstag beschäftigten wir uns ausschließlich mit Ikkyo, in verschiedenen Facetten,

unter anderem auch mit einem Jo, was mir sehr geholfen hat mein Ikkyo zu verbessern und mein

Timing besser zu finden. Die folgenden Einheiten beschäftigten sich mit Variationen und Anwendungen der im Kihon geübten Grundtechniken. Auch Angriffe aus Fußtritten, Schlägen und Messerstichen, sowie kombinierte Angriffe des Uke, wollten Angenommen oder Neutralisiert werden.

 

Das Hauptaugenmerk des Gasshuku lag, meiner Meinung nach, jedoch auf einem anderen Bereich.

Wir beschäftigten uns das ganze Wochenende hindurch mit den Themen Eingang, Distanz,

Timing, Präsenz und dem nahtlosen Übergang von Eintritt und Technik.

 

Stefan Sensei ermutigte uns immer wieder das die Technik nicht entscheidend ist, sondern der

richtige Eingang, der Abstand und die Präsenz die dem Gegenüber entgegengebracht wird.

Wir hatten ausreichend Platz und Zeit um dies ausgiebig zu erforschen.

 

Als schönes Nebenprodukt konnte ich mein Ukemi deutlich verbessern, und mich

überwinden geworfen zu werden und zu rollen.Dies allein sorgte für ein persönliches Erfolgserlebnis.

Die gemeinsamen Mittagspausen wahren sehr angenehm. Obwohl wir feststellten dass wir alle

keine großen smalltalker sind , hatten wir eine schöne Zeit und es enstanden anregende und

interessante Unterhaltungen. Zuhause angekommen am Sonntagabend, nach einer heißen Dusche, stellte sich bei mir große

Zufriedenheit ein.

 

Zu Beginn der ersten Einheit fragte uns Stefan Sensei weshalb wir gekommen sind, an einem

Wochenende und dann so früh am morgen. Ich wusste keine Antwort.

Im Nachhinein kann ich es beantworten: Weil ich es so will.

Liebe Grüße,

Manuel

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Hiltrud (Dienstag, 22 November 2016 22:25)

    Vielen Dank, Manuel, dass Du den Eintrag für den Blog hier geschrieben hast.
    Wenn ich Deinen Text lese, tut es mir noch mehr leid, dass ich nicht dabei sein konnte. Aber es macht mir Lust auf das nächste Gashuku.
    Ich hoffe, dass ich die Lautübungen von O Sensei auch einmal im normalen Training genießen darf ,- das hat sich für mich sehr spannend angehört. Überhaupt hat es mich gefreut, dass ich durch Deinen Text anteil nehmen konnte, denn ich wäre gerne gekommen.

    Liebe Grüße
    Hiltrud

  • #2

    Thomas (Donnerstag, 24 November 2016 10:51)

    @ Hiltrud: Du durftest die Lautübungen auch im regulären Training schon genießen ;-)

    Manuel, sehr schön geschrieben. Ich mag mich deinen Aussagen vollumfänglich anschließen. Auch wenn ich nicht bei allen Einheiten dabei war, so empfand ich das Gasshuku als äußerst inspirieren, sehr lehrreich und spannend. Es bleibt viel zum "daran arbeiten".