Am kommenden Montag, den 08.01., starten wir ins neue Trainingsjahr, mit dem ersten Training und einem kleinen Kagami biraki. Kagami biraki ist eine traditionelle japanische Zeremonie, die sich wörtlich mit “Den Spiegel
reinigen” oder „Ein Mochi (japanischer Reiskuchen) aufbrechen“ übersetzen lässt. In der Regel fällt diese auf den 11. Januar eines jeden neuen Jahres und wird in oft in Form des Brechens
eines Mochi oder dem Öffnen eines Sake-Kruges auf einer Feier zelebriert.
Das erste Kagami Biraki wurde vor etwa 300 Jahren durch den 4. Shogun der Tokugawa Ära abgehalten.
Bevor er in den Krieg zog, versammelt er all seine Daimyo (Lehnsfürsten) um sich und
öffnete einen Krug Sake (japanischer Reiswein) mit ihnen. Nachdem die Schlacht gewonnen war, wurde diese Tradition jährlich weiter fortgeführt.
Wir halten Kagami biraki in Form des ersten Trainings eines neuen Jahres ab. Hier geht es sprichwörtlich darum, den Spiegel zu reinigen. Das alte Jahr wird reflektiert, erlerntes
aufgearbeitet und Platz für die Aufgaben des neuen Jahres geschaffen.
Wir werden uns damit während der Meditation beschäftigen. Nach dem Training werden wir noch ein wenig zusammensitzen und uns - wenn du magst, über Deine "Pläne" für das Trainingsjahr 2018 unterhalten.
Da wir kein Mochi haben, werden wir uns ein wenig am anderen lukullischen Genuss laben ;)
(Bitte bringe dazu einen kleinen Becher mit - Danke)
Hoffe euch alle gesund und munter wiederzusehen.
Genießt das nahende Wochenende. Bis Montag.
Ja mata, Stefan
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Thomas (Freitag, 19 Januar 2018 10:43)
Hallo zusammen,
ich hoffe, ihr hattet ein schönes Kagamibiraki. Den Begriff kannte ich zwar schon, aber den Ursprung nicht. Danke für den kleinen historischen Exkurs.
Hier noch ein kleiner Link vom Kagamibiraki 2018 im Hombu Dojo:
https://www.youtube.com/watch?v=IH8F33nHCF8
Es gibt auch ein Video der Ansprache vom Doshu, allerdings verstehe ich leider kein japanisch und die automatisch erzeugte Übersetzung funktioniert hier sehr schlecht:
https://www.youtube.com/watch?v=QmAj6PTJxOs&t=31s
Schöne Grüße
Thomas
Hiltrud (Freitag, 19 Januar 2018 14:03)
Hallo Thomas,
Das ist schön, dass Du uns schreibst. - Ja, ich finde wir hatten ein sehr schönes
Kagamibiraki 2018. Nicht nur das Training war wieder sehr angenehm, sondern auch der gemütliche Teil hinterher in einem kleinen Kreis auf den Matten: Das fand ich urgemütlich - ich hoffe die andern auch? Stefan hatte ja für uns alle etwas japanisches zum Trinken mitgebracht. Und es gab auch etwas kleines "Naschwerk" zum Verkosten.
Zu den Links, die Du eingestellt hast:
Ich habe mir die Videos angesehen.
Bei der Vorführung des Doshu:...Viele Techniken auf sehr engem Raum ist mir aufgefallen...Im Hintergrund, ein Mochi mit Fahne garniert (ist noch leicht sichtbar.)
Und bei dem zweiten Link...unten in der Menüleiste, kann man die Übersetzung
anklicken..dann kommt es in der jeweiligen Sprache.
Und ja...das Deutsch ist ein "gebrochenes Deutsch"
Ich möchte mal sagen- spannend zu lesen...in dem Sinne...verstehe ich das Deutsche überhaupt, was meint er/sie damit.
Was trotz der abgehackten Sprache bei der Übersetzung rüber kam, war die
poetische Sprache des japanischen und auch die weltweite Ausbreitung und die Schönheit des Aikidos, von der Doshu spricht.
Im Hintergrund riesige Reisweinfässer und auch sehr viele geladene Gäste auf engem Raum, alle in Festkleidung. Auch das fand ich sehr sehenswert, weil es einen natürlichen Blick auf die japanische Lebensweise wirft.
Mir hat es sehr gefallen, dass Du die Videos eingestellt hast.
Vielen Dank, dafür!
Liebe Grüße
Hiltrud