In diesem Video des Monats möchte ich Dir mit einem Interview aus dem letzten Jahrtausend, einen besonderen Aikidoka näher bringen: André Nocquet, 8. Dan Aikido, 4. Dan Judo aus Frankreich. Nocquet Sensei wurde 1914 geboren, verbachte eine aufregende Zeit in der Resistance während WW2, übte sich seit 1938 im Judo unter Mikonosuke Kawaishi und begegnete später Aikido bei Mochizuki Minoru und Tadashi Abe. 1955, ging er auf Empfehlung von Tadashi Abe nach Japan, um im Hombu-Dōjō als Uchideshi von Ueshiba Morihei O´Sensei zu lernen. Bemerkenswert daran sind die Tatsachen, dass das Leben als uchideshi sowie die 6h tägliches Training selbst, deutlich rauher und härter waren, als es heute üblich ist ;).
Die anderen uchideshi waren in ihren 20igern und hatten bereits Mühen durchzuhalten, doch Nocquet war bereits in seinen 42igern (und ich weiß wie sich das an manchen Tagen anfühlt). Zum Zweiten war er der erste Auslands-uchideshi überhaupt.
Das nenn ich mal ein Abenteuer. Zu dieser Zeit dauerte die Überfahrt per Schiff Wochen...
Wie dem auch sei kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass Nocquet Sensei maßgeblich für die Entwicklung des Aikido in Europa verantwortlich ist. Wen es näher Interessiert, der mag sich schlau machen.
Sein Schüler John Emmerson (5. Dan) begründete mit Nocquets Erlaubnis die Stilrichtung D.A.N. („Dynamic Aikido Nocquet“).
Wie einige Wissen, verbrachte ich meine ersten Jahre, meine Grundausbildung sozusagen, in der D.A.N. Familie.
Zwar lernte ich Meister Nocquet nie persönlich kennen, da ich dieser Gruppe erst nach seinem Tod beitrat, doch war seine Energie und seine Begeisterung für dieses Budo immer deutlich spürbar, wenn Sensei Emmerson über ihn sprach.
Ich finde Meister Nocquet, der viel Zeit mit O´Sensei beim "philosophieren" verbrachte (was allein aus sprachlicher Sicht beeindruckend ist), brachte neben den Techniken, vor allem das Herz des Aikido nach Europa.
In seinen "Büchern und Txten" (die du übrigens in Deiner Dojobücherei finden kannst) findet man einen kleinen Einblick darin und - wie ich finde - eben auch in diesem Video. Daneben spricht ein Zeitzeuge. Daher hielt ich es für Teilenswert.
Viel Vergnügen. Wenn Du möchtest gilt wie immer: gerne hinterlasse einen Kommentar.
LG Stefan
Anmerkung; Da Meister Nocquet Franzose war, wählte er auch seine Muttersprache. Wer des Französischen nicht mächtig ist, findet voreingestellt eine gute englische Übersetung. In den Einstellungen gibt es auch die Möglichkeit sich das ganze automatisch ins Deutsche zu übersetzen. Ich finde sie in Ordnung, auch wenn sie einige "Lacher" hat.
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Hiltrud (Mittwoch, 30 Mai 2018 13:31)
Vielen Dank Stefan für das Reinstellen dieses Videos. -
Ich habe den Bericht genossen, kenne ich doch auch zwei Texte aus der Bücherei
von ihm. So war der Bericht für mich auch eine Ergänzung eines fehlenden Wissens.
Auch über den Übersetzungsfehler konnte ich fest lachen. Humor an unerwarteter
Stelle :-)
Liebe Grüße
Hiltrud