Zum einen bildet Shinkiryu Aiki Budo als Dachverband den organisatorischen Rahmen in unserem Dojo, der sich um die legitimierung Deiner Graduierungen in Aikido und/ oder Daitoryu Aiki Jujutsu und im Falle der Dan - Graduierungen,
um die Eintragung in den jeweiligen Honbu Dojo in Japan (Aikikai/ Tokyo, Bokuyokan/ Muroran) kümmert.
Zum anderen ist Shinkiryu Aiki Budo der Name einer Ryu-ha (Schule einer Kampfkunst).
Soke und Leiter dieses Ryu ist Daishiro Nakajima.
Im Shinkiryu Aiki Budo allgemein geht es darum, die Übung des "Aiki" bis in dessen Wurzeln zu realisieren, um ein tieferes Verständnis des Ki-Prinzip zu ermöglichen. „Shin“ bedeutet „Geist“ und „Gott“, auch „göttlich“. Das bezieht sich in diesem Kontext darauf, dass wir es nicht mit „neutraler Energie“ zu tun haben, sondern dass alles Ki, alle Energie aus der göttlichen Existenz begründet ist. Diese entspricht dem Urgrund, der Liebe (dem „Ai“-Prinzip des Aikido-Begriffes). Somit ist „Shin“ die Quelle für „Ai“.
- Daishiro Nakajima Soke -
Shinkiryu Aiki Budo untergliedert sich in die drei Budodiziplinen
Die Techniken sind stark auf Kampfwirksamkeit orientiert, geprägt von der Beherrschung des Ki - Aspektes.
Gleichzeitig wird das Aiki-Prinzip betont: das Eins-werden mit dem Angreifer.
"Ohne Streben nach Effektivität lässt sich auch unser Geist nicht ernsthaft schulen, vorausgesetzt, wir wollen das durch die Kampfkunst tun. Um den Geist zu schulen, müssen wir unsere Kampfkunst vervollkommnen. Letztere muss aber dem ersteren untergeordnet sein. Denn das Streben allein nach der Effektivität ohne Meditation als Mittel der geistigen Schulung führt leicht zu Härte und Verbissenheit. Das eigentliche Ziel der Kampfkunst ist nicht deren Verwendung im Ernstfall, auch wenn das durchaus geschehen kann, sondern die Schulung des Geistes" Daishiro Nakajima Soke
Gleichzeitig betont Shinkiryu Aiki Budo die Praxis der Meditation.
Die Basis dabei ist die Art des Zen, der die allgemeine geistige Offenheit und Achtsamkeit fördert.
Sie ist für jedermann/ –frau zugänglich, da sie nicht mit einer bestimmten Religion in Verbindung steht.
Einige Worte von Soke Daishiro Nakajima | weiterlesen... | |
Im Verlauf langer Praxis des Aikido, Daitoryu Aiki Jujutsu und Kenjutsu sowie durch das Studium der Kampfkünste in der japanischen Geschichte ist mir immer klarer geworden, dass das Prinzip des Aiki (= die Begegnung des Ki: gemeint ist die Kampfkunstart, in der man erst dem Ki des Angreifers begegnet und es mit dem eigenen Ki weiterführt und beherrscht) eigentlich für alle japanischen Kampfkünste gilt, und nicht nur für Aikido und für Daitoryu Aiki Jujutsu, die direkt den Namen „Ki“ tragen. Dies betrifft auch die zentrale Kampfkunst in der japanischen Samurai-Tradition, die Schwertkunst. Im allgemeinen kann man sogar sagen, dass das Ki als Ur-Lebensenergie eine zentrale Rolle spielt in der fernöstlichen Lebensführung und in Folge dessen auch in der Kampfkunst verwendet wird. Darüber hinaus kann man feststellen, dass – in der historischen Reihenfolge – sowohl Daitoryu als auch Aikido aus dem Bewegungsprinzip der Schwertführung entwickelt wurden. Sowohl der Daitoryu-Hauptvertreter in der Moderne Sokaku Takeda (1860-1943) als auch der Aikido-Gründer Morihei Ueshiba (1883-1969) haben die Schwertkunst hervorragend beherrscht. Zusätzlich kommt die Tatsache, dass Daitoryu und Aikido sich sehr gut ergänzen. Beispielsweise betont Daitoryu den intensiv-dichten Ki-Zufluss am Anfang des gegnerischen Angriffs, während das Kennzeichen des Aikido in der fließenden Ki-Führung im Ganzen der technischen Ausübung liegt, und der Höhepunkt des Ki-Zuflusses eher gegen das Ende der Technik zu sehen ist. Daitoryu ist günstiger, wenn man in die Enge getrieben wird, während Aikido mit seiner fließenden Bewegung gegen Angriffe mit großen Bewegungen in einem größeren Raum geeigneter ist. Aus diesen Gründen war es immer meine Idealvorstellung, diese drei Kampfkünste mit dem Aiki-Prinzip zu integrieren, wobei das Haupt-Gewicht auf Taijutsu (= Körperkunst, d.h. die Kampfkunst ohne Waffen) gelegt wird. Denn man findet – soweit ich weiß – kaum einen Lehrer, der sowohl Daitoryu als auch Aikido gleichbetont praktizieren, während die Kombination von einem der beiden mit der Schwertkunst oft zu sehen ist. Hier sehe ich die bis jetzt nicht geleistete Integration der Budoarten mit dem Aiki-Prinzip, nämlich Aiki Budo. Man hat manche Daitoryu-Richtungen auch Aiki Budo genannt. Hier wird dieser Begriff im allgemeineren Sinne verwendet. Meine Intention ist also nicht eine weitere Zersplitterung der Budoschulen. Im Gegenteil, meine Absicht liegt darin, die bis jetzt oft rivalisierenden Grundrichtungen des Aiki-Budo, Daitoryu und Aikido zu integrieren und vereinen. Wenn jemand ein solches Vorhaben zu verwirklichen beginnt, während andere das noch nicht tun, dann ist er natürlich zuerst auf sich allein gestellt. Vielleicht wird er sogar von manchen Vertretern beider Richtungen als „Ketzer“ hingestellt und isoliert. Dazu fällt mir ein Spruch der 68-er Studentenbewegung ein: „Nach der Solidarität suchend, die Isolation nicht fürchten“. Ich bin überzeugt, dass unser neuer Weg viele Freunde/-innen beider Richtungen gewinnen wird, die offenen Herzens sind. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass das, was wir vertreten, gut wird. Und hierfür werde ich meine ganze Bemühung einsetzen. Im Aiki Budo wird ernsthaft nach der Effektivität der Kampfkunst gefragt. Deswegen enthält unser Taijutsu auch Atemi (= Schläge, die aber leichter sind als die des Karate) und Würgetechniken. Aber unsere Zielrichtung liegt nicht darin, Atemi oder Würgetechniken neben Wurf- und Hebeltechniken gleichberechtigt zu verwenden. Vielmehr sollten wir die Wirkkraft des Atemi oder der Würgetechnik, ohne sie wirklich zu verwenden, in größere Ki-Energie zu verwandeln suchen. M.E. können wir ohne das Streben nach Effektivität auch unseren Geist nicht ernsthaft schulen, vorausgesetzt, wir wollen das durch die Kampfkunst tun. Um den Geist zu schulen, müssen wir unsere Kampfkunst vervollkommnen. Letztere muss aber dem ersteren untergeordnet sein. Denn das Streben allein nach der Effektivität ohne Meditation als Mittel der geistigen Schulung führt leicht zu Härte und Verbissenheit. Das eigentliche Ziel der Kampfkunst ist nicht deren Verwendung im Ernstfall, auch wenn das durchaus geschehen kann, sondern die Schulung des Geistes, wie es auch die Shaolin-Mönche beabsichtigt haben. Zu dieser Schulung gehört auch, dass man den Mut zum Einsatz für Belange der sozialen Gerechtigkeit fördert. Wie oft versagen Menschen in dieser Hinsicht, weil sie keine Zivilcourage besitzen gegenüber den Mächtigen. Das Samuraitum besteht nicht hauptsächlich in der persönlichen Selbstverteidigung. Es geht um die Verteidigung der Gerechtigkeit und des Friedens. Diejenigen, die sich in der Kampfkunst geübt haben, müssen soweit gehen, dass sie bereit sind ihr Leben zu lassen für die oben genannten Werte. Solche geistige Stärke ist zu üben, nicht so sehr, die Waffen oder andere Techniken gegen andere zu verwenden. Gez.: Daishiro Nakajima, Soke. Leiter Aikido Shinki Rengo, 7. Dan Aikikai/ Tokyo, Shihan. Daitoryu Aiki Jujutsu Bokuyokan Europa-Repräsentant; 9.Dan Bokuyokan/Muroran, Shihan. Itto-den Shinki Toho, Hoshu |
Auch wenn eigentlicher Inhalt des Ryu-ha das einheitliche Üben aller drei Budodisziplinen ist, steht es Dir selbstverständlich frei, dich auf die eine oder andere Budodiziplin zu "spezialisieren" und zu meditieren, oder nicht.
Graduierungen die im Shinkiryu Aiki Budo vergeben werden, sind:
発士
行士
練士
教士
範士
道士
Hosshi
Gyôshi
Renshi
Kyôshi
Hanshi
Dôshi
Entspricht dem 1. - 2. Dan-Grad. Voraussetzung für diese Graduierung ist eine entsprechend hohe Graduierung sowohl im Aikido als auch im Daitoryu Aiki Jujutsu und setzt im Kenjutsu Itto-den Shinki-Toho Shoden voraus.
Entspricht dem 3. - 4. Dan-Grad. Voraussetzung für diese Graduierung ist eine entsprechend hohe Graduierung sowohl im Aikido als auch im Daitoryu Aiki Jujutsu und setzt im Kenjutsu Itto-den Shinki-Toho Chuden voraus.
Entspricht dem 5. - 6.Dan-Grad. Voraussetzung für diese Graduierung ist eine entsprechend hohe Graduierung sowohl im Aikido als auch im Daitoryu Aiki Jujutsu und setzt im Kenjutsu Itto-den Shinki-Toho Okuden voraus.
Entspricht dem 7. - 8.Dan-Grad. Voraussetzung für diese Graduierung ist eine entsprechend hohe Graduierung sowohl im Aikido als auch im Daitoryu Aiki Jujutsu und setzt im Kenjutsu Itto-den Shinki-Toho Jun-menkyo voraus.
Entspricht dem 8. - 9.Dan-Grad. Voraussetzung für diese Graduierung ist eine entsprechend hohe Graduierung sowohl im Aikido als auch im Daitoryu Aiki Jujutsu und setzt im Kenjutsu Itto-den Shinki-Toho Hon-menkyo voraus.
Enstpricht dem 9. - 10. Dan-Grad. Voraussetzung für diese Graduierung ist eine entsprechend hohe Graduierung sowohl im Aikido als auch im Daitoryu Aiki Jujutsu und setzt im Kenjutsu Itto-den Shinki-Toho Menkyo-kaiden voraus.